Bisher waren alle Aktivitäten in „Haus St. Georg“ durchgeführt worden. Nach dem Wegzug von Hein Ervens stand der Stamm ohne Heim und Unterbringungsmöglichkeiten für Material da. Es wurde im Kloster ein Raum für die Gruppenarbeit gefunden. Material sowie Zelte wurden in einen Schuppen beim neuen Stammesfeldmeister untergebracht. Hein Ervens konnte so schnell nicht vergessen werden. Er war in Stromberg / Hunsrück Leiter einer Jugendherberge. Zu Ostern fuhren 7 Rover zu Besuch und verlebten dort herrliche Tage mit den Herbergseltern, die immer unvergessen bleiben werden. Man verabschiedete sich mit einem Versprechen, im Sommer dort das Sommerlager durchzuführen.
Am 4. September wurden ein Elternabend und ein Wiesenfest am „Haus St. Georg“ veranstaltet. Der Erlös betrug 1022,00 DM.
Der Stamm hatte im Februar 1965 42 Mitglieder
Der Höhepunkt des Jahres 1965 war das Sommerlager in der Lüneburger Heide.
Als wir von einer Besichtigung Hamburgs ins Lager zurückkehrten, wo Pater Marianus als Wache und Koch zurückgeblieben war, gab es zum Abend Milchsuppe mit Reis, die statt mit Zucker mit Salz “gesüßt” war. Ohne eine Miene zu verziehen oder ein Wort darüber zu verlieren, wurde die Suppe von allen gegessen und dem Koch ein Lob ausgesprochen.
Am Buß- und Bettag fand ein Elternabend statt, der von 160 Personen besucht wurde.
Durch die Gründung eines Fanfarenkorps Anfang 1966 verließen viele Jungen die Gruppe. Dies war ein harter Rückschlag für den Stamm.
Trotzdem fand ein schönes Sommerlager in Müsen/Hollenbock Rothaargebirge statt. Die erste Woche verbrachte man in Müsen. Da es in der ersten Woche ununterbrochen regnete, wurde das ganze Lager in der zweiten Woche um 50 km nach Hollenbrock bei Attendorn verlegt. Trotz des Regens hat es wie immer viel Spaß gemacht.
Am 22. Oktober 1966 fand ein Eltern-abend im Wegberger Hof statt. Als Abschluß des Jahres 1966 war im Kloster eine große Pfadfinderausstellung.
Im Jahre 1967 waren noch 30 Mitglieder da, die dem Verein die Treue hielten. Der Höhepunkt in diesem Jahr war ein inter-nationales Treffen, an dem Pfadfinder aus 4 Nationen teilnahmen.
Das Jahr 1968 begann mit einem Freundschaftstreffen der Jungpfadfinder des Stammes Dalheim und Wegberg. Es folgte ein Gausportfest in Beeck und eine Pfadfinderschau in Wegberg, wo zum ersten Mal in Wegberg ein gemeinsames Zusammenkommen der Wegberger DPSG mit den Pfadfinderinnen PSG stattfand. Das Sommerlager 1968 fand in Leutasch Österreich statt. Heinz Fontein wurde zum neuen Stammesleiter gewählt. Bis zum Jahre 1969 war der Stamm in einem Raum im Kloster untergebracht. Dann gelang es auf der Grachtstraße in einer ehemaligen Näherei ein Heim für den Stamm zu mieten, welches am 19.Januar 1969 eingeweiht wurde. Der damalige Heimleiter von “Haus St. Georg” Will Quast war der “Motor” dieser Initiative.
Da im Jahre 1968 das Sommerlager in Leutasch allen soviel Spaß gemacht hatte, wurde auch im Jahre 1969 dort wieder die Zelte aufgeschlagen.
Vom 13.-14.September 1969 feierten die Wegberger Pfadfinder ein Doppeljubiläum. 40 Jahre DPSG in Deutschland – 10 Jahre Pfadfinder in Wegberg. Nach unseren Informationen hätte es aber heißen müssen: 40 Jahre DPSG in Deutschland – 15 Jahre Pfadfinder in Wegberg. Da die Chronik erst mit der Namensgebung “Titus Brandsma”, also 1955 beginnt, vermuten wir, dass man die Zeit unter Kaplan Prinz von 1954 – 1959 einfach vergessen hatte.
Das Jahr 1970 begann mit einem Besuch der Jugendherberge Nideggen, wo zum ersten Mal Wegberger Pfadfinder eine Pfadfinderversprechensfeier außerhalb Wegbergs feierten. Zu Pfingsten veranstalteten Jungpfadfinder ein Indianerlager in Harbeck. Die Pfadfinder fuhren nach Kall/Eifel zum Landeslager. Sie belegten von 30 Sippen bei einer Nachtstafette den 2. und 7. Platz. Der Leiter der Gruppe, Erhard Stroms, fuhr mit dem Auto seines Vaters gegen ein Brückengeländer.
(Ergebnis: Totalschaden)
Das Sommerlager fand in Brixen/Tirol statt. Es war heiß – heiß –heiß, bis ein Gewitter aufkam und das Flüsschen Eisack zum großen Fluss werden ließ. Im noch kleinen Flüsschen war allerdings der „Naturkühlschrank“ untergebracht worden, und als der Fluss anschwoll, entschwanden unsere Vorräte alle in Richtung „Meer“. Es entstand ein Schaden von 300,00 DM.
Anfang des Jahres 1971 trat Heinz Font-ein als Stammesvorsitzender zurück. Die Stammesversammlung beschloss nach mehrmaliger Zusammenkunft, Hans-Josef Rosen zum geschäftsführenden Vorsitzenden bis zur Neuwahl im Herbst zu ernennen.
Im April fand eine Fahrradstafette statt, die begeisterten Anklang fand. Zum 5. – 6. Juni fand ein großes Wiesenfest am „Haus St. Georg“ statt. Zum Pfingstlager fuhr man nach Simmerath / Eifel. Die Pfadfinder fuhren mit ihrem Truppenleiter, Manfred Hofer, von der Mühlrather Mühle mit einem Schlauchboot die Schwalm herunter bis zur Maas. Brücken und Wehre wurden „spielend“ überwunden, indem die Besatzung das Boot auf die Schultern nahm und es um die Hindernisse herumtrug. Weiter ging es zur Maas herunter bis zum Besuch des Klosters Steyl, wo dann vor der Rückreise eine eintägige Ruhepause eingelegt wurde.
Das Sommerlager fand in Langenfeld/Ötztal/Tirol statt. Die Hauptattraktion der Jungpfadfinder war eine zweitägige Hüttenwanderung. Die Pfadfinder machten eine einwöchige Hike zum Timmelsjoch. Bei einer Bergwanderung der Pfadfinder zur Niesalm wurden sie von der Nacht überrascht. Als sie am anderen Morgen im Lager fehlten, wurde von der Lagerleitung die Bergwacht mit einem Hubschrauber zur Suche angefordert. Die Pfadfinder wurden wohlbehalten beim Abstieg gefunden.
Zur gleich Zeit fuhren 7 Pfadfinder zum internationalen Jamboree nach Japan. Sie waren Gäste in einem Kloster, welches von deutschen Jesuitenpatres geleitet wurde. Pech der „Sieben“ Japanreisenden war, dass ein Taifun die Hälfte des Zeltlagers zerstörte.
Im April des Jahres 1972 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Hans Josef Rosen wurde als Stammesvorsitzender bestätigt. Da für eine vernünftige Pfadfinderarbeit Leiterkräfte fehlten, erklärten sich einige Eltern bereit, mitzuhelfen. Die PSG Wegberg war ohne Leiter und ihr drohte die Auflösung. Man beschloss, sich zusammenzuschließen. So waren ab 1972 Jungen und Mädchen gemeinsam im Pfadfinderstamm Wegberg.
Das Sommerlager fand am „Hager Waldsee“ in der Nähe von Schwäbisch Gmünd statt. Zum Ende des Jahres fand ein großer Weihnachtsbasar statt, der großen Anklang und Anerkennung fand. Auch wurde Ende des Jahres 1972 eine Werbeaktion durchgeführt, wodurch sich der Stamm zum 1. Januar 1973 auf 70 Mitglieder erweitern konnte.